Neujahrskonzert 2022

»Markus Poschner beschritt bei seinen Interpretationeneinen anderen Weg. Schon bei der Ouvertüre zum ›Zigeunerbaron‹ wurde klar, dass es hier nicht umbloße Unterhaltungsmusik gehen wird, dass Strauss nicht ausschließlich walzerselige Tanzmusik bedeuten würde, sondern dass gerade in diesen orchestralen Meisterwerken eine symphonische Dimension zu entdecken ist. Eine Qualität dieser Musik, die meist der aufs Tanzen reduzierten Funktion zum Opfer fällt oder zumindest in den Hintergrund geschoben wird. Mit großer Akribie verfolgte man diesen Ansatz, der instrumentale Virtuosität und absolute Perfektion im Zusammenspiel verlangt, und zeigte eine ganz andere – durchaus dramatischere – Seite der Wiener Walzerkönige. Ebenso anders und manchmal gefährlich am Kippen zelebriert war eine sehr frei eingesetzte Gestaltung des Tempos, das immer wieder absolut stimmig ins Schwanken geriet. Momente der harmonischen Auflösung waren unendlich verzögert oder das Tempo nicht nur – wie etwa beim ›Accellerationen‹-Walzer – zu Beginn einer Phrase gesteigert. Walzer, die so kaum zu tanzen wären, aber dafür ungemein an Charakter und musikalischer Tiefe gewannen.«

Michael Wruss
Oberösterreichische Nachrichten, 03.01.2022
Foto: Reinhard WinklerFotos Neujahrskonzert 2022

Neujahrskonzert 2022

»Es sind die vielen Zwischentöne, zurückzunehmenden Tempi, variierenden Phrasierungsphasen, die Geschmeidigkeit aus einem Feingefühl für dynamische Bögen, die eine ausschöpfende Interpretation, eine variationsreiche Gestik zur Identifikation erfordern. Poschner deutete jedes Stück, nein besser, er erfühlte die Musik, als hätte er sie selbst erfunden. Und er brachte den prallvollen Brucknerhaussaal in mitreißende Schwingungen. Die seufzenden Streichertöne, das schmetternde Blech (es kann auch sanft sein), die warmklingende Grundierung im Holz und dann die stürmischen Paukenschlüsse, allem, was in der Musik steckt, kam das von Poschners Feuer und Flamme angesteckte Orchester in höchstem Maße mit größter Präzision nach.«

Georgina Szeless
Oberösterreichisches Volksblatt, 03.01.2022
Foto: Reinhard WinklerFotos Neujahrskonzert 2022

Markus Poschner

Programm

WOLFGANG AMADEUS MOZART Ouvertüre zur Oper »Le nozze di Figaro« KV 492
KARL GOLDMARK »Im Frühling« op. 36 – Ouvertüre
JOHANNES BRAHMS »Ungarischer Tanz« Nr. 1 g-moll – Allegro molto | »Ungarischer Tanz« Nr. 5 g-moll – Allegro, bearb. Albert Parlow
BÉLA BARTÓK »Rumänischer Tanz« (Román tánc), BB61, Sz.47a
GIOACHINO ROSSINI Ouvertüre zu »Wilhelm Tell«
FRANZ SCHUBERT »Rosamunde«, D. 797: V. Entr‘acte 3
ANTON BRUCKNER Scherzo aus Sinfonie Nr. 4 Es-Dur WAB 104 »Romantische« (Fassung 1878/1880)
JOHANN STRAUSS (Sohn) Ouvertüre zu »Die Fledermaus«

Markus Poschner – Dirigent
Bruckner Orchester Linz

»Ich freue mich unbändig, dass wir nach Monaten des Verzichts diese Konzertreise durch unser Oberösterreich unternehmen werden und Sie, geschätztes Publikum unmittelbar mit Musik berühren können. Es wird ein Fest für uns alle!«

Markus Poschner

Termine

Dienstag, 06. Juli 2021 | 20.00 Uhr 
Hochficht | Talstation

Freitag, 09. Juli 2021 | 20.00 Uhr 
Hinterstoder | Zieleinlauf Weltcupstrecke »Hannes Trinkl«

Donnerstag, 15. Juli 2021 | 20.00 Uhr 
Reichersberg | Innenhof Stift

Foto: Reinhard Winkler