Markus Poschner, Orchestra della Svizzera italiana

Markus Poschner, der Leiter des Orchestra della Svizzera Italiana, hat im Sommer einen Sensationserfolg als Einspringer bei den Bayreuther Festspielen hingelegt. Und plötzlich fragt sich die Musikwelt: Wie konnten wir diesen Künstler bisher übersehen?

Interview: Hans Jörg Jans
NZZ Neue Zürcher Zeitung, 15.09.2022
Foto: Kaupo Kikkas

Resonanz

FOTO: ENRICO NAWRATH | FESTSPIELE BAYREUTH

»The orchestra were outstanding under jump-in conductor Markus Poschner.«
Norman Lebrecht | Slipped Disc

»Wesentlich handfester, rauschhafter, verzweifelter und vor allen Dingen ambivalenter setzt der eigentliche Matchwinner des Abends, Dirigent Markus Poschner, sich mit dem Thema Liebe auseinander. Angetreten als ›Einspringer‹ für Cornelius Meister, der kurzfristig das Dirigat des ›Ring‹ übernehmen musste, legte er ein kleines Meisterstück ab.«
Axel Brüggemann | Cicero

»Tatsächlich baut Poschner, wie später zu bestaunen war, risikoreich sich wölbende Bögen aus höchst flexiblen Tempi: teils rasend schnell, teils zerdehnt bis zum Anschlag des Fast-nicht-mehr-Singbaren. Aber immer streng textgebunden. Perfekt! ›Das Zeitmaß‹, so heißt es in einer der Notizen Wagners zum zweiten Aufzug, sei ›je nach dem feurigeren oder zärtlicheren Ausdruck gut zu motivieren‹. […] Poschner richtet sich auch nach Diktion, Puls und Atem von Text und Sängern und schuf, fast ohne Wackler, zugleich den Solisten des fulminanten Bayreuther Festspielorchester ihren Raum. Was der Bühne an Sinn und Sinnlichkeit abgeht: Aus dem Graben blüht es auf.«
Eleonore Büning | Der Tagesspiegel

»Poschner wurde für seine mutige Flexibilität, vor allem aber für das Resultat bejubelt.«
Joachim Lange | nmz neue musikzeitung

»Schon ab den ersten Takten spricht aus der Interpretation ein ›Achtung, hinhören‹.«
Markus Thiel | Münchner Merkur

»Die große Überraschung ist der kurzfristige Einspringer und Bayreuth-Debütant Markus Poschner. Eher langsame Tempi ließen Hochspannung entstehen, im Vorspiel steigerten sich Bläser und Streicher mit ungewohnter Durchhörbarkeit bis zur klanglichen Ekstase. Einige etwas mulmige Stellen wie der Beginn des zweiten Akts wiegt die resignierte, dunkle Trauer der Streicher am Ende des zweiten Akts auf. Derlei war im Festspielhaus schon lange nicht mehr so schön und prägnant zu hören.«
Robert Braunmüller | Abendzeitung München

»In nur kurzer Vorbereitungszeit ist Roland Schwab und Markus Poschner mit Richard Wagners ›Tristan und Isolde‹ eine zarte, schönheitstrunkene Eröffnung der Bayreuther Festspiele gelungen.«
Jan Brachmann | FAZ Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Das war nicht nur für ein Bayreuther Debüt bemerkenswert, das gehört schon zu den bedeutenden Dirigentenleistungen der jüngeren Festspielgeschichte – und wird vermutlich nicht ohne Folgen bleiben …«
Veit Welsch und Wilhelm Sinkovicz | DiePresse

»Markus Poschner macht das mit dem traumschön folgenden, stürmerisch drängenden Festspielorchester fabelhaft. Ist nah an der Szene, setzt doch eigenständige Akzente. Ihm gelingt schon ganz natürlich das stufenlose Rauf- und Runterschalten der Dynamik, die unmerklichen Temporückungen, die gerade in dieser Wunderpartitur so wichtig sind.«
Manuel Brug | WELT

»Markus Poschner gelingt bei seinem kurzfristig anberaumten Bayreuth-Debüt eine bis ins fragilste Piano nuancenreiche durchgestaltete Interpretation. Zudem weiss Poschner Tempi grossflächig und mit weitem Atem zu entwickeln, ohne sie zu zerdehnen – auch dank einer glasklaren Artikulation.«
Marco Frei | NZZ Neue Zürcher Zeitung

»Doch dann blüht eine nahezu überirdisch schöne Musik auf, die Dirigent Markus Poschner vom Orchester zart und luftig intonieren lässt.«
Ralf Döring | Kölnische Rundschau

Markus Poschner

»Was mir sehr am Herzen liegt und was mir tatsächlich sehr hilft, ist das Improvisatorische, sich auf die jeweiligen Momente einzustellen. Vieles ist natürlich planbar, man probt deswegen ja auch ganz intensiv. Aber entscheidend ist ja dann immer das, was dann gerade passiert.«

Interview: Julia Schölzel
BR-KLASSIK, 24.07.2022
Foto: Werner Kerschbaummayr

Markus Poschner

Markus Poschner übernimmt das Dirigat der Neuproduktion »Tristan und Isolde«. Die Premiere und damit die Eröffnung der Bayreuther Festspiele 2022 findet am 25. Juli statt.

Das Bayreuther Festspielorchester dirigierte Markus Poschner erstmals bei dessen außergewöhnlichem Gastspiel 2019 in Abu Dhabi mit Wagners »Walküre«.

»Tristan und Isolde« war 2018 am Landestheater Linz zu erleben, Markus Poschner wurde dafür mit dem Österreichischen Musiktheaterpreis für die »Beste Musikalische Leitung« ausgezeichnet.

Foto: Reinhard Winkler

Markus Poschner

Musiktheaterpreis 2020

Markus Poschner erhält den Musiktheaterpreis in der Kategorie »Beste Musikalische Leitung« für Richard Wagners Oper »Tristan und Isolde«.

Das Bruckner Orchester Linz wird als »Orchester des Jahres« ausgezeichnet.

Foto: Reinhard Winkler

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»Nach der Frau ohne Schatten im letzten Jahr hat sich Musikchef Markus Poschner zu Beginn der Saison wieder an einen dicken Brocken gewagt und auf ganzer Linie gewonnen. Sei es die dynamische Feinarbeit, die vielen blitzschnellen Stimmungs- und Tempowechsel, die virtuose Mischung der verschiedenen Stimmfarben: Poschner und das Bruckner Orchester Linz fesseln und bezaubern und bilden ein erfrischendes Antidot der Agilität und Sinnlichkeit zum statisch-steifen Bühnengeschehen.«

Stefan Ender
DerStandard, 16.09.2018

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»Der eigentliche Star des Abends war das Bruckner Orchester: angefangen von den bis in den feinsten Hauch sicheren pianissimi über den außerordentlich seidigen Klang und generell das wunderbare Singen der Streicher bis zur perfekten Gestaltung der Schalmeisoli im dritten Akt hielt das Orchester das Publikum in Bann und lieferte den Protagonisten die optimale Basis für ihre Gestaltung.«

Petra und Helmut Huber
Online Merker, 15.09.2018

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