Der Freischütz am Landestheater Linz

Resonanz

FOTO: REINHARD WINKLER | LANDESTHEATER LINZ

Prächtig tönendes Bruckner Orchester

»Ins Schwarze trifft hingegen Markus Poschner: Er sorgt mit dem trotz kleiner Konzentrationsschwächen prächtig tönenden Bruckner Orchester nebst vereinten Chorkräften dafür, dass Weber zu seinem Recht kommt. Das Klangbild wird nicht etwa von ekstatisch gesteigertem Hörnerschall bestimmt – nicht einmal im Jägerchor, den Schneider übrigens nur minimal ironisiert. […] Eher sucht Poschner einen Ausgleich der verschiedenen Kräfte, stilistischen Einflüsse und historischen Linien, ohne irgendetwas zu verwässern oder zu verkleinern. Und er gemeindet den Charme aus Operngefilden südlich der Alpen ein.

Vor allem aber weiß dieser Dirigent, wie man Webers Partitur zum Sprechen bringt: indem man nämlich gerade die so intelligent geführten zweiten Stimmen mit ins Rampenlicht holt, gleich bei den Hornduetten in der Einleitung der Ouvertüre, die sich vom proto-Wagnerischen Waldweben singend abheben. Und allgemein durch Hochachtung der innovativen koloristischen Effekte und die Freude an nicht nur ausgedehnten, sondern auch ausdrucksvoll vorgetragenen Bläsersoli.

Seinem frischen Zugriff stehen am anderen Ende der Palette manch betont breite Tempi gegenüber: In Agathes ›Leise, leise‹ etwa lässt sich Wagner späteres Pathos mehr als nur ahnen. Aber mit einem so tragfähigen, schwebenden jugendlich-dramatischen Sopran, wie Erica Eloff ihn besitzt, wirkt diese Lesart nur logisch: stimmliche Leuchtfeuer in der etwas unebenen Besetzung.«

Walter Weidringer | DiePresse


Frei von jeder Pseudoidylle

»Aber auch musikalisch setzt Markus Poschner mit dem fabelhaft musizierenden Bruckner Orchester beim revolutionären Aufbau der Partitur an. Jene vom Komponisten erfundenen erdig schwarzen Klangkombinationen, jene verstörenden Akzente, die die scheinbar unbehelligt schönen Linien stören, zielen genau auf jenen Psychothriller ab, den von Weber möglicherweise vor Augen hatte. Vielleicht mit der Hoffnung auf Rettung durch einen Himmel, den ihm Schneider sehr plausibel verwehrt.

Faszinierend ist auch, wie Poschner analytisch die Partitur durchforstet und zum Beispiel für die erste Agathen-Arie eine packende Stimmung erzeugt und das Pseudoidyllische wunderbar eliminiert hat. Dazu kommt ein Sängerensemble, das großteils jene Abenteuerreise grandios mitvollzieht. An erster Stelle Erica Eloff als überragende Agathe, die ihre Arien um viele Facetten bereichert, ohne in die Sphäre der einfältigen Försterstochter abzurutschen. Ihr Glaube kommt aus reinster Seele.«

Michael Wruss | OÖNachrichten

Der Freischütz

»Umsichtig, anfeuernd und mitreißend wie stets besorgte Opern- und Orchesterchef Markus Poschner die musikalische Gesamtleitung. Über ihn und das hoch motivierte Bruckner Orchester Linz entlud sich am Schluss der Jubel des Premierenpublikums.«
APA


»Webers Musik bleibt freilich unangetastet und wird vom Bruckner Orchester unter der Leitung von Markus Poschner ganz im Sinne der deutschen Romantik klangschön präsentiert.«
Paul Stepanek | Oberösterreichisches Volksblatt


»Mitreißend und auf höchstem Niveau entwickelte Opern- und Orchesterchef Markus Poschner die musikalische Gesamtleitung. Nicht nur das Bruckner Orchester Linz agiert in Bestform mit zwei jungen Solisten: Lia Vielhaber am Cello und Benedict Mitterbauer auf der Viola. Auch die Sängerinnen und Sänger brillieren! Erica Eloff als Agathe sowie Fenja Lukas als Annchen sind besonders hervorzuheben, weil sie schauspielerisch und sängerisch Topleistungen erbringen.«
Johannes Sonnberger | Kronen Zeitung


»Riesenjubel dagegen für Agathe, Samiel, Ännchen (Fenja Lukas als kokette Gruselfigur), und einmal mehr für Bruckner Orchester, Chor und Dirigent Markus Poschner.«
Raimund Meisenberger | Passauer Neue Presse

Der Freischütz

Romantische Oper in drei Akten von CARL MARIA VON WEBER | Text von Johann Friedrich Kind nach der Novelle »Der Freischütz – Eine Volkssage« von Johann August Apel aus dem von Apel und Friedrich Laun herausgegebenen »Gespensterbuch« | In deutscher Sprache mit Übertitel

Musikalische Leitung Markus Poschner | Inszenierung Hermann Schneider | Bühne, Kostüme und Video Falko Herold | Dramaturgie Christoph Blitt | Chorleitung Elena Pierini | Leitung Extrachor Martin ZellerDavid Alexander Barnard | Nachdirigat Ingmar Beck

Ottokar, böhmischer Fürst Adam Kim | Cuno, fürstlicher Erbförster Markus Raab | Agathe, seine Tochter Erica Eloff | Ännchen, eine junge Verwandte Fenja Lukas | Caspar, erster Jägerbursche Michael Wagner | Max, zweiter Jägerbursche Timothy Richards | Ein Eremit Dominik Nekel | Gregorio Changhyun Yun | Kilian, ein reicher Bauer Laurin Siebert, Alexander York | Brautjungfern Karina Jay Bailey, Nelya Kravchenko, Alina Martemianova, Antoaneta Mineva, Kateryna Lyashenko, Vaida Raginskytė, Willemijn Spierenburg | Samiel, der »schwarze Jäger« Sven Mattke

Chor & Extrachor des Landestheaters Linz | Bruckner Orchester Linz