Markus Poschner und das Bruckner Orchester Linz

»Doch das Bruckner Orchester aus der Heimat des Meisters von St. Florian hatte natürlich mit der Romantischen‹ die populärste seiner Sinfonien aufs Programm gesetzt. Und die machte Markus Poschner in suggestivem Dirigat zu seiner Herzensangelegenheit, quasi auf Entdeckungsreise zu den Wundern der Schöpfung. Feierlich zelebrierte Choräle und imposante Aufschwünge gehörten dazu, aber auch Momente des Staunens und Details, die er immer wieder auf Kosten des musikalischen Flusses in Zeitlupe eingefroren auf dem Silbertablett vorzeigte. Für die kalligraphische Klangschönheit des exzellenten Orchesters mag der Anfang stehen: der aus dem Nichts steigende Urnebel mit einem selten zauberhaften Hornsolo. Pilgerfahrt zu Bruckner.«

Klaus Albrecht
WAZ Essen, 23.03.2022
Foto: Petra Moser

Markus Poschner

»Nach der Pause wandte sich das unter seinem Chef Markus Poschner präsent und klangschön aufspielende Orchester seinem Namenspatron zu, dessen vierte Sinfonie erklang – nahezu ein Heimspiel der Formation, die mit ihrem samtig-satten Grundklang die besten Voraussetzungen für einen inspirierten Bruckner mitbringt. Dabei macht Poschner nicht in katholischem Weihrauch, forciert auch nicht die Volksstimmen, sondern legt das Hauptaugenmerk auf klangliche und dramaturgische Dinge: auf das Durchhalten der großen Linie, die deutliche Akzentuierung des Formaufbaus. Das Trio des Jagd-Scherzos etwa kam mit starker Verlangsamung gegenüber dem Rahmensatz. Insgesamt eine überzeugende Darstellung.«

Markus Schwering
Kölner Stadt-Anzeiger, 25.03.2022
Foto: Petra Moser

Markus Poschner

»Kaum jemand reflektiert so intensiv über die riesenhaften hoch differenzierten Partituren mit ihren vielen Fassungen wie Dirigent Markus Poschner.«

»Bruckner freigelegt, entkernt von Pathos, so klar und geradlinig wie die Natur selbst. Überwältigung wird nicht provoziert, sondern entsteht als unweigerliches Ergebnis des Hörens. Der Freiraum für Sinnlichkeit und Emotion entsteht in jener Dringlichkeit, die Poschner höchstes Anliegen bedeutet. Feinstens ausbalanciert sind Blech und Streicher. Sakralisierung, geweihte Rauchschwaden, idealistische Überhöhungen mag der romantische Hörer empfinden, Poschner drängt es nicht auf, das Wesen dieser Interpretation ist eine Einladung, der man unweigerlich folgt.«

Eva Hammer
Oberösterreichisches Volksblatt, 22.03.2022
Foto: Petra Moser